Fallbericht Fibrosarkom
Der Kater „Romeo“ zeigte seit ca. einem Jahr eine wachsende Umfangsvermehrung an der linken seitlichen Bauchwand, als er im Kleintierzentrum Kelheim vorgestellt wurde. Inzwischen war der Knoten ungefähr zwetschgengroß geworden. Die zytologische Untersuchung war nicht eindeutig aber ein maligner mesenchymaler Tumor war nicht auszuschließen. Der Besitzerin wurde zur großzügigen Exzision geraten, die nach unauffälligen Thoraxtröntgen und normalen Blutergebnissen kurz darauf durchgeführt wurde.
Es wurden bereits weite Grenzen beim Hautschnitt eingehalten und in der Tiefe Bauchwand mitentfernt und trotzdem kam in der Histopathologie das Ergebnis: „Fibrosarkom, nicht im Gesunden entnommen!“ Hierauf wurde der Besitzerin zum Kontrast-CT und anschließender Re-OP geraten. Bereits 2 Wochen später zeigte sich im CT bereits ein erneuter Knoten im OP-Bereich und fingerförmige Ausläufer. Der Besitzerin wurde eine sehr vorsichtige Prognose gestellt und zu Bedenken gegeben, dass trotz einer möglichen radikalen OP, ein Rezidiv wahrscheinlich ist. Auch über die zu erwartenden Schmerzen und die lange Rekonvaleszenzzeit mit möglichen Wundheilungsstörungen nach einer solchen Operation mussten wir die Besitzerin aufklären. Da es Romeo so gut ging, entschied sich die Besitzerin trotzdem für die OP, worüber nun alle sehr froh sind. Denn postoperativ waren in der Histopathologie die Ränder im Gesunden, es kam nur zu minimalen Heilungsstörungen und Romeo hat die Zeit der Ruhigstellung unter Verband und Opioden sehr gut überstanden.
Wir haben einen ca. 12x12cm großen Hautschnitt durchgeführt und große Teile der Bauchwand entfernt. Als Ersatz für die Bauchwand haben wir ein Polypropylen-Netz eingesetzt und die Wunde mittels Hautlappenplastik verschlossen.
Mittlerweile sind fast 4 Monate seit der letzten Operation vergangen und es ist „Fell über die Sache gewachsen“ (Foto oben). Romeo ist lebensfroh, fit und munter und alle Beteiligten sind glücklich, dass die Besitzerin die Entscheidung „pro Re-OP“ gefällt hatte und wir Romeo mit der Operation hoffentlich noch eine lange und schöne Lebenszeit schenken konnten.