Die Diagnostische Laparotomie oder Probelaparotomie
In der Definition im Pschyrembel heißt es: „Eröffnung der Bauchhöhle zu diagnostischen Zwecken, unter anderem zur Sicherung einer Diagnose, Klärung eines unklaren Befundes, zur Prüfung der Operabilität eines malignen Prozesses oder im Notfall.“ Trotz unserer bildgebenden Verfahren gibt es immer noch zahlreiche Indikationen für eine Probelaparotomie.
Auch der beste „Ultraschaller“ stößt manchmal an die Grenzen der Aussagefähigkeit seiner Technik. Beispielsweise bei einem Fremdkörperverdacht kann die Situation entstehen, dass der Fremdkörper nicht dargestellt werden kann. Wenn auch die sekundären Zeichen nicht eindeutig sind aber die Symptomatik passt, kann der Verdacht nicht 100%ig ausgeräumt werden. Hier gilt es die Besitzer gut aufzuklären. Eine Laparotomie ist in diesen Fällen trotzdem gerechtfertigt oder je nach Symptomatik dringend zu empfehlen, um Sicherheit zu erlangen und um eine lebensbedrohliche Situation zu vermeiden. Falls auch intraoperativ kein Fremdkörper gefunden wird, sollten Organproben von Magen, Darm, Pankreas etc. entnommen werden, um die Ursache für die vorhandene Symptomatik zu finden.
Selbst wenn wir in unserer Bildgebung eine Veränderung gefunden haben, kann sie nicht immer eindeutig interpretiert werden. Zytologische Untersuchungen, gewonnen durch ultraschallgeführte Feinnadelbiopsien helfen häufig weiter und auch kleine Biopsien können durch transabdominale Tru-Cut-Technik genommen werden. Wenn diese Proben nicht ausreichend oder aus verschiedenen Gründen nicht durchführbar sind, kommt wieder die Laparotomie ins Spiel.
Nach der akribischen visuellen Überprüfung möglichst aller abdominalen Organe, sind die meisten Biopsien schnell und mit der richtigen Technik risikoarm zu erlangen. Je nach sichtbaren Veränderungen und Symptomen werden Gewebeproben und ggf. bakteriologische Untersuchungstupfer von verschiedenen Organen genommen.
Was alle bildgebenden Verfahren nicht können, ist eingreifen: Blutungen stoppen, Perforationen oder Hernien verschließen, Neoplasien entfernen... Nach einer guten Besitzeraufklärung über die Möglichkeiten, Grenzen und Risiken, kann man im Rahmen einer Laparotomie essentielle Informationen erlangen und Therapien durchführen.