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Kreuzbandriss - Muss es immer eine TPLO sein?

Vetmedservice TPLONahezu alle Tierkliniken bieten inzwischen vornehmlich die Tibia Plateau Leveling Osteotomie (TPLO) zur Versorgung des vorderen Kreuzbandrisses bei Hund und Katze an. Laut Studien hat sich unter den zahlreichen Methoden der operativen Versorgung des Kreuzbandrisses in den letzten Jahren die TPLO als die langfristig gesehen beste Methode etabliert. Auch im Vergleich zur TTA (Tuberositas Tibiae Advancement), einer etwas jüngeren OP-Methode, die wie die TPLO auf einer Veränderung der Biomechanik im Kniegelenk basiert, haben Studien gezeigt, dass die TPLO die besten Langzeitergebnisse erzielt. Trotzdem gibt es in der Praxisrealität Situationen, in denen Alternativen zur TPLO sinnvoll sind.

 Voraussetzung für ein gutes Ergebnis der TPLO ist, dass der Chirurg sein Handwerk versteht und in einem hochsterilen Operationssaal arbeitet. Für diese anspruchsvolle, aufwendige OP-Methode, bei der die Tibia halbmondförmig durchgesägt und nach Rotation mittels Knochenplatte wieder fixiert wird, muss der Tierhalter mit hohen Kosten rechnen. Für den jungen, agilen Hund über 15 kg aus medizinischer Sicht die beste Wahl.

Doch was ist mit dem lahmenden älteren Hund, der Katze oder dem Herrchen, dessen Geldbeutel einen solchen Eingriff nicht zulässt?

Der extrakapsuläre Kreuzbandersatz nach de Angelis stellt für diese Fälle eine adäquate Lösung dar. Bei dieser Methode wird nach Exploration des Gelenks und Kapselraffung ein starker, nichtresorbierbarer Faden lateral zwischen Fabella und einem kleinen, gebohrten Loch in der proximalen Tibia geführt.

Man ist sich inzwischen einig, dass es über die Zeit immer zu einer Lockerung des künstlichen „Ersatzbandes“ kommt und dieses deshalb nur zur mittelfristigen Stabilisierung dient, bis der Körper das Knie durch Fibrose in der richtigen Position (nicht in Schubladenstellung) selbst stabilisieren konnte. In vielen Fällen ist dies für eine Minimierung der Beschwerden, Verlangsamung der Entwicklung von Arthrosen und Schonung der Menisken ausreichend. In einer retrospektiven Studie waren in der Besitzerbefragung 82% zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieser Operation.

Fazit: Der „laterale Fadenzügel“, wie die Methode nach de Angelis auch genannt wird, kann eine kostengünstigere und gute Alternative zur Stabilisierung des rupturierten kranialen Kreuzbandes bei Hunden unter 15 kg und Katzen sein.

Quellen:
Kowaleski MP, Boudrieau RJ, Pozzi A (2018):
Stifle Joint
In: Tobias KM, Johnston SA: Veterinary surgery small animal, second edition, Elsevier Verlag, S. 1071-1168

Krotscheck U1Nelson SA1Todhunter RJ1Stone M1Zhang Z2:
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Vet Surg. 2016 Feb;45(2):261-8. doi: 10.1111/vsu.12445. Epub 2016 Jan 15.

Berger B1Knebel JSteigmeier-Raith SReese SMeyer-Lindenberg A:
Long-term outcome after surgical treatment of cranial cruciate ligament rupture in small breed dogs. Comparison of tibial plateau leveling osteotomy and extra-articular stifle stabilization
Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere. 2015;43(6):373-80. doi: 10.15654/TPK-150183. Epub 2015 Nov 16.

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